Biochemical Studies on Sera or Cerebrospinal Fluids of Neurologically Normal Persons and Patients with Multiple Sclerosis

Die Phospholipase A-Aktivität von Serum-Großpools gesunder Menschen wurde mit Hilfe eines kolorimetrisdien Verfahrens bestimmt. Lecithin wurde als Substrat angewandt und seine Konzentra­ tion als ein Jodkomplex vor und nach Inkubation bei 37 °C gemessen. Neben den lecithinolytischen Eigenschaften wurde der kinetische Effekt derselben Seren gegen Phospholipase A von Schlangen­ gift (C rotalus terrificus) gemessen. Getrennt untersuchte männliche und weibliche Proben zeigten eine hohe Lecithin-Spaltung, doch wiesen sie eine sehr starke H em m ung gegen die Crota/us-PhospholipaseAktivität auf. Wenn aber die beiden Geschlechtsgruppen vereinigt geprüft wurden, nahmen die Phospholipase A-Werte der Seren ab und statt Hemmung aktivierten sie lediglich das heterologe Enzymkonzentrat. Ein ähnliches Verhalten wurde auch in Seren von jungen Leuten oder schwangeren Frauen beob­ achtet. Die M .S.-Seren zeigten einen niedrigen Phospholipase A-Spiegel, während sie die Crotalus-Phospholipase sehr stark aktivierten . Die Enzym-Werte und der kinetische Effekt der M.S.-Seren nahm im allgemeinen nach der Nahrungsmittelaufnahme ab. Dies war bei Proben normaler Seren verschieden. Die Phospholipase B in gefrorenen Serumpools gesunder Menschen, oder in Kälberpankreas-Extrakt war durch große Labilität gekennzeichnet. Dieselben Seren hemmten die heterologe Enzymaktivität fast vollständig. Im Gegensatz zu diesen Beobachtungen stand die relativ hohe Phospholipase B-Aktivität der M.S.Seren und die starke Beschleunigung der Phospholipase B des Pankreas. Trotz dieser Befunde zeigten die M.S.-Seren mit Hammel-Erythrozyten im allgemeinen eine H äm olyse. Diese Eigenschaft war nur ausnahmsweise mit normalen Blutseren beobachtet worden. Es wurden auch einige Beispiele von Monoesterase-Versuchen gezeigt. Die obigen Befunde weisen auf die Anwesenheit einiger Hemmoder Aktivatorstoffe in den M.S.Seren hin, welche in den normalen Seren fehlen oder unwirksam sind. Auf Grund der Befunde und einiger Arbeitshypothesen wurden verschiedene Aspekte der Fragestellung besprochen, mit besonderer Rücksicht auf einen direkten oder indirekten Einfluß der lipolytischen Enzymsysteme oder deren Reaktionsprodukte (z. B. Lysophosphatiden) auf den Entmarkungsprozeß. Auf Grund dieser Erfahrungen wird die weitere Forschung auf diesem Gebiet auf genau aus­ gewähltes Material für die Korrelation der biochemischen Veränderungen mit klinischen Vorgängen zu beachten sein.